Olpenitz / Kappeln an der Schlei

 

 

Mit Wirkung vom 1. November 1970 wurde das Geschwader auf Befehl des Führungsstabes Marine in seinen neuen Heimathafen Olpenitz, in dem bereits seit 1968 das 5. Schnellbootgeschwader stationiert war, verlegt. Allerdings liefen erst am 2. Dezember 1970 die ersten drei Boote und Tender ELBE in Olpenitz ein. Die restlichen 7 Boote kamen dann, nach der Werftliegezeit, am 5. Februar 1971 in Olpenitz an, wo sie vom Befehlshaber der Flotte, VAdm. Zimmermann, begrüßt wurden. Obwohl das 2. SG nun Ostseegeschwader war, behielt das 2. Schnellbootgeschwader, um der Tradition willen, seine gerade "Nordsee"-Nummer.
 

Mit dem Aufbau der Bundesmarine war klar, dass zur Erfüllung ihrer Aufgaben innerhalb der NATO in Ergänzung zu den beiden alten, historisch gewachsenen Marinehäfen Kiel und Flensburg im Ostseebereich ein dritter großer Marinehafen in geographisch günstiger Lage ohne lange Anmarschwege zu den Übungs- und Schießgebieten benötigt wurden. Und so fiel die Entscheidung, diesen Hafen unmittelbar südlich der Schleimündung zu bauen, dann auch bereits im August 1956. Begonnen wurde mit dem Hafenbau, so die in einem bei den Baggerarbeiten gefundenen Findling zur Erinnerung eingemeißelten Daten, am „02.03.1959 im Wasser des Schleimoors“.


Am 01.04.1964 wurde der Marinestützpunkt Olpenitz, d.h. die Hafenanlage und das, was an diesem Tag landseitig – je nach Sicht der Dinge – erst bzw. schon an Einrichtungen vorhanden war, gemäß dem Aufstellungsbefehl Nr. 123 – Marine – vom 03.03.1964 durch das Vorkommando unter Leitung des damaligen Korvettenkapitän A. Eggers übernommen.


4 Millionen Kubikmeter Sand fielen bei den Baggerarbeiten für den Innen- und Vorhafen an. Hiermit wurden die benötigten Landflächen und Dämme auf hochwassersicheres Niveau aufgespült. Mit zwei, den Vorhafen umschließenden, je 800 m langen Außenmolen und drei kleineren Innenmolen bietet die Hafenanlage den hier liegenden Booten und Schiffen selbst bei starken Ostwinden einen guten Schutz und ein ruhiges und sicheres Liegen. Für ein, auch von den durch Windeinflüssen zwischen –1,00 m bis +1,50 m betragenden Wasserstandsschwankungen unabhängiges, ruhiges Liegen wurden als Hauptliegeplätze eine Reihe von Schwimmbrücken erreicht, an denen Strom-, Wasser- und Fernmeldeanschlüsse zur Verfügung standen.

Der Großteil der landseitig erforderlichen Unterkünfte, Funktionsgebäuden und Anlagen wurden In den Jahren 1965 bis 1969 und in einem weiteren Schub von 1974 bis 1979 fertig gestellt. Besonders hervor-zuheben ist die  durchdachte Planung der Anlage mit den Unterkünften für die Besatzungen in dem ruhigeren rückwärtigem Bereich, den Sport- und Betreuungs-einrichtungen als Zentrum des Ganzen und den Funktions-gebäuden und einrichtungen unmittelbar am Hafen nahe den Liegeplätzen der hier stationierten Boote und Schiffe.

Mit dem Einzug des 5. Minensuchgeschwaders (28.11.1967), des 5. Schnellbootgeschwaders (5.02.1969) und des 2. Schnellbootgeschwaders (02.12.1970) sowie 6 Einheiten des 1. Versorgungsgeschwaders, Versorger OFFENBURG, SAARBURG und LÜNEBURG, der Tanker AMMERSEE sowie die Schlepper NORDERNEY und FEHMARN, kehrte dann das eigentliche Leben in diesen modernen, großzügig geplanten Stützpunkt vom Reißbrett ein.

Damit waren in Olpenitz 46 Boote und Schiffe der Flotte mit zusammen rund 2100 Mann Besatzung stationiert, soviel wie noch nie in den zurückliegenden 30 Jahren.


In den die Flotte unterstützenden Kommandos und Dienststellen arbeiten im Stützpunkt noch einmal rund 100 Soldaten und gut 300 zivile Mitarbeiter.


Aufgabe des „Dienstleistungsbetriebes“ Marine-stützpunktkommandos ist die Lenkung des Hafenbetriebes, die Sicherstellung der Versorgung der Flotteneinheiten mit Ersatzteilen, Verbrauchsgütern und Betriebsstoffen sowie die Betreuung der Besatzungen in der Freizeit.

Dazu kommt der Transport von Personal und Material und die Verpflegung der an Land stationierten Soldaten und zivilen Mitarbeiter.

 

Der Marinestützpunkt Olpenitz in Zahlen

Größe:                             1.430.190 m² oder 143 ha
Zaunlänge:                      4.690 m
Ausdehnung:                   3.800 m von West nach Ost,
                                          2.800 m von Nord nach Süd
Geographische Lage:    054º39,27 N / 010º 01,14 E
Personalstärke:              1.815 Soldaten, 455 Zivilpersonen

 

Fläche der Stabs-, Büro -,Lehrsaal- und Unterkunftsgebäude:
25.098 m²

Fläche der Lager, Hallen und des technischen Bereiches:
7.699 m²

 

 

Die Kommandeure des Stützpunkt Olpenitz

Eggers August FKpt. 01.04.64 - 31.03.65
Kölzer Karl FKpt. 01.04.65 - 30.09.68
Dau Helmut Kapt.z.S 01.10.68 - 30.09.73
Reichardt Gustav FKpt. 01.10.73 - 31.03.75
Marschall Jürgen FKpt. 01.04.75 - 30.09.81
Eicken Eberhard FKpt. 01.10.81 - 30.09.86
Solterbeck Klaus-H. FKpt. 01.10.86 - 31.03.94
Ohlms Karl-Wilh. FKpt. 01.04.94 - 31.03.96
Escherlor Werner FKpt. 01.04.96 - 30.09.98
Müller-Otte Sven FKpt. 01.10.98 - 29.03.00
Overdüyn Peter FKpt. 30.03.00 - 31.03.04
Paulinius Hans-Georg FKpt. 01.04.04 - 21.06.06