RHEIN und ELBE - Klasse

Tender der RHEIN - Klasse

Als erster Tender für das 2. Schnellbootgeschwader stellte am 17.04.1962 die ELBE in Dienst.

Als die ELBE am 19.04.1962, unter dem Kommando von Korvettenkapitän Kölzer, in die Seeschleuse, als das seinerzeit größte Kriegsschiff in Wilhelmshaven, einlief, "pilgerten viele tausend Wilhelmshavener zur Wiesbadenbrücke", so die damalige Presse.

Tender DONAU wurde am 23.05.1964, unter dem Kommando von Korvettenkapitän Feindt, in Dienst gestellt. Nach der Indienststellung wurde die DONAU als Schulschiff hergerichtet und fuhr bis Ende 1968 für die Offiziersausbildung.

Danach, der Reserveflottille zugeteilt, wurde die DONAU außer Dienst gestellt.
Ab dem 18. Februar 1970 wurde sie als Tender für das

2. Schnellbootgeschwader wieder in Dienst gestellt.

Die beiden Tender wurden als Klasse 401 “RHEIN-Klasse” in die Bundes Marine übernommen. Die ELBE wurde in der Schlieker-Werft Hamburg und die DONAU in der Schlichting-Werft in Travemünde gebaut.

Nach korrekter NATO-Definition allerdings waren die Tender der RHEIN-Klasse gar keine Schiffe, sondern Boote, da die Planstelle eines 1. Offiziers nicht vorgesehen war.

Der zweithöchste Offizier nach dem Kommandanten war der 1. Wachoffizier (I WO).

 

Die Schnellboot-Tender konnten 334 Tonnen Treibstoff und mehrere Dutzend Torpedos mitführen und übergeben.
Interessant ist auch die relativ umfangreiche Ausrüstung an Waffen und Sensoren einschließlich Suchradar ZW01 und DA02, zwei Waffenleitradar M45 und aktivem Rumpfsonar, die bei Bedarf einen Einsatz dieser schnellen Versorger als Fregatten ermöglicht hätte.

 

Die Tender bildeten, über einen langen Zeitraum, die logistische Basis des Geschwaders.

Es wurde davon ausgegangen, dass die Stützpunkte früh in einem Krieg zerstört werden würden. Deshalb führten die Tender Versorgungsgüter und später auch eine Systemunterstützungsgruppe „SUG“ mit, die in der Lage war, auch solche Reparaturen und Wartungsarbeiten durchzuführen, für die die Boote keine eigenen Fachleute und Ersatzteile hatten.

Die ursprüngliche Rolle der Tender als Führungs- und Kampfunterstützungs-plattformen entfiel jedoch spätestens mit der Einführung der Bootsklassen 143.

 


Tender der ELBE - Klasse

Nachdem Tender “ELBE” am 1. April 1982 dem 7. Schnellbootgeschwader zugeteilt wurde, verfügte das 2. Schnellbootgeschwader nur noch über den Tender “DONAU”, der zu dieser Zeit schon 18 Jahre im Dienst war. Es zeichnete sich ab, dass sich die Nutzungsdauer der oftmals von den Schnellbootfahrern verulkten “Beulen” dem Ende zuneigte.

 

Auf der einen Seite wurden neue Tender benötigt, die das logistische Zentrum eines jeden Schnellbootgeschwaders bildeten, auf der anderen Seite mussten allerdings, aufgrund der knapper werdenden Haushaltsmittel, auch die immensen Betriebskosten eines neuen Tenders im Auge behalten werden, die zum größten Teil von der Besatzungsstärke bestimmt wurde. Man entschied sich die “ELBE Klasse 404” ins Leben zu rufen, die, nicht wie die alten Tender, als Kriegsschiffe konzipiert waren, sondern nach den Standards eines Handelsschiffes gebaut wurden.

Die Boote mit einer Gesamtlänge von 100 m verdrängten 3.170 t und hatten eine Stammbesatzung von 53 Mann an Bord. Hinzu kam der Geschwaderstab und die Mitglieder der SUG (Systemunterstützungsgruppe).

 

Das wirklich Neue an den Tendern war allerdings die Möglichkeit, 24 international genormte Container aufzunehmen, die je nach Bootsklasse oder Auftrag, in kürzester Zeit umgeladen bzw. umgerüstet werden können. Dies hat den nicht zu vernachlässigenden Vorteil, dass dieser neue Tender Typ auch Flottillenübergreifend eingesetzt werden kann. Durch den Einsatz von nur einer Hauptmaschine und einer maximalen Geschwindigkeit von 15 Knoten sind sie zwar wesentlich langsamer als Ihre Vorgänger, dafür aber um so sparsamer im Verbrauch.


Eine Operationszentrale oder Führungssysteme ist auf den neuen Tender nicht vorgesehen. Dafür verfügen sie über ein Landedeck für Hubschrauber, die allerdings nicht dauerhaft an Bord verbleiben konnten, da kein Hangar vorhanden ist.

 

Am 22. November 1994 wurde der neue Tender DONAU der Klasse 404 (ELBE-Klasse), unter Korvettenkapitän Schäfer, in Olpenitz für das

2. Schnellbootgeschwader in Dienst gestellt.

Die “alte” DONAU wurde dann am 1. Dezember 1994, nachdem sie, weil mit einer Klimaanlage ausgerüstet, 1991 als Versorger der Minensuchboote, die sich nach dem Zweiten Golfkrieg an der Minenräumung im Persischen Golf beteiligten, unterstützte und 1993, als Teil des 2. Schnellbootgeschwaders, als erster Verband der Deutschen Marine Klaipeda in Litauen besucht hat, nach über 30 Jahren im Dienste des Geschwaders, außer Dienst gestellt und an den NATO Partner Türkei abgegeben.

Der neue Tender DONAU der Klasse 404, der wegen dem Typenschiff der ELBE-Klasse zugeordnet wird, war natürlich ein Kompromiss. Eindeutig wurde der Schwerpunkt  seiner Einsatzmöglichkeiten auf die geforderten Unterstützungsleistungen gelegt. Der Kriegsschiffscharakter, im Hinblick auf Bewaffnung und Ausrüstung mit Führungsmitteln wurde eindeutig dem zur Verfügung stehenden Finanzrahmen geopfert. Dennoch war der Tender, wie sich mit der Zeit herausstellte, seinen Aufgaben sehr wohl gewachsen und bildete nach kurzer Eingewöhnungszeit wieder den Mittelpunkt des Geschwaders.

 

 

nach oben                          weiter