Aufbau des Bootskörpers

Die Schnellboote der Jaguar-Klasse waren wie fast alle deutschen Schnellboote Diesel angetriebene klassische Rundspantboote mit Spiegelheck.

Sie waren in Kompositbauweise mit Holzbeplankung als Doppeldiagonalkraweel auf Leichtmetallspanten ausgeführt. Dabei wurden zwischen zwei Lagen Mahagoni von je 2,5 cm eine 0,7 cm starke Diagonallage Camballa verleimt. Dadurch waren die Boote leicht, verwindungsfest und weitgehend unempfindlich für Magnetminen.

 

Zur Erhöhung der Sinksicherheit unterteilten 10 wasserdichte Querschotten die Boote. Die 11 dadurch gebildeten Abteilungen waren von hinten nach vorne durchnummeriert.

Die wenigen Aufbauten bestanden aus Leichtmetall, nur die Brücke und die Geschützstände waren mit 1 cm Stahlblech leicht gepanzert.

 

Als so genannte Verdrängerboote hoben sie sich bei hoher Fahrtgeschwindigkeit nicht aus dem Wasser, im Gegensatz zu sogenannten Gleitbooten, die auf der Wasseroberfläche dahingleiten. Dies beschränkte zwar ihre Höchstgeschwindigkeit, machte die Boote aber verhältnismäßig unempfindlich gegen schwere See, so dass sie auch bis zu Seegang Stärke 6 voll einsetzbar waren.

Der Rumpf war dabei so günstig gestaltet und die Antriebsanlage so ausgelegt, dass die klassischen Berechnungsformeln für die Rumpfgeschwindigkeit von Verdrängern außer Kraft gesetzt wurden und Geschwindigkeiten bis zur Kavitationsgrenze des Propellers, also bei diesen Booten je nach Beladung 40 bis 45 Knoten erlaubte. Auch wurden damit die Fahreigenschaften insgesamt verbessert.

Ein Staukeil und die Abrisskante am Heck sowie der Strömungsvorlauf waren derart abgestimmt, dass das Eintauchen des Hecks und die Höhe der Heckwelle sowie der bei anderen Rumpfformen bekannte „Saugeffekt“ wirkungsvoll vermindert wurden. Zudem waren die Rumpfproportionen im Unterwasserschiff so gestaltet, dass zusammen mit der Anordnung der Wellen und der genannten Abflachung der Heckwelle nicht schon der Nachlauf der Bugwelle und der Vorlauf der Heckwelle einander beeinflussten.

 

Die Holzkonstruktion erwies sich als sehr robust, war jedoch aufwändig im Unterhalt. Bei Eisgang war der Einsatz der Boote beschränkt, weil schon relativ dünnes Eis den Holzrumpf beschädigen konnte.